Das rät die Kinderärztin

Wachstumsschmerzen: So können Eltern ihren Kindern helfen

Etwa jedes dritte Kind leidet während des Heranwachsens an Wachstumsschmerzen. Eine Kinderärztin erklärt, wie Eltern ihre Kinder in schmerzhaften Wachstumsphasen unterstützen können.

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Gegen Abend fangen viele Kinderbeine, und manchmal auch -arme, an zu zwicken und zu schmerzen. Wenn unspezifische Schmerzen Kindern den Schlaf rauben, sind häufig Wachstumsschmerzen der Grund. Dr. Annette Lingenauber, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, erklärt, was es mit Wachstumsschmerzen auf sich hat und wie Eltern ihren Kindern helfen können.

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Was sind Wachstumsschmerzen?

Massagen oder warme Wickel können bei Wachstumsschmerzen helfen
Etwa jedes dritte Kind leidet an Wachstumsschmerzen. Massagen können Schmerzen lindern. Foto: Sasiistock/istock

„Wachstumsschmerzen sind abends oder nachts auftretende Schmerzen“, erklärt Dr. Annette Lingenauber. „Sie treten typischerweise an beiden Waden, Kniekehlen oder Oberschenkeln, seltener in anderen Regionen auf. Das typische Alter ist das Kleinkind- und Grundschulalter.“ Das Besondere an Wachstumsschmerzen: „Am nächsten Morgen sind die Kinder wieder beschwerdefrei. Circa ein Drittel aller Kinder ist betroffen. Die Schmerzen treten nicht regelmäßig auf.“

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Was können Eltern tun, wenn ihre Kinder an Wachstumsschmerzen leiden?

„Eine kausale Behandlung gibt es nicht“, erklärt Dr. Annette Lingenauber – gegen die Ursache lässt sich also nichts tun. Das liegt daran, dass ein genauer Grund für Wachstumsschmerzen noch nicht geklärt ist. Ob wirklich das schnelle Wachsen, genauer gesagt die Wachstumshormone, für die Schmerzen verantwortlich sind, ist umstritten. Ärzte oder Eltern können deshalb nur die Symptome behandeln.

Einige Mittel haben sich aber gegen die Symptome des Wachstumsschmerzes bewährt. Dr. Annette Lingenauber rät: „Eltern können die Schmerzen mit Massage, Wärme oder auch einem leichten Schmerzmittel bekämpfen.“

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Massagen gegen schmerzende Glieder

Bei Schmerzen neigen wir dazu zu verkrampfen. Durch Massagen können Eltern Verspannungen und leichte Schmerzen lösen. Dazu einfach sanft mit den Händen über die schmerzenden Stellen kreisen. Johanniskrautöl oder Arnikasalbe machen das Massieren noch sanfter und wirken noch dazu schmerzlindernd. Toller Nebeneffekt beim Massieren: Oft beruhigen allein schon die Berührungen von Mama oder Papa das Kind.

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Wärme soll Schmerz von Kindern lösen

Wärme kann ebenfalls beruhigend und schmerzstillend wirken. Eltern können ihren Kindern warme Wickel machen oder ein aufgewärmtes Körnerkissen auf die schmerzende Stelle legen. Manchmal hilft auch ein warmes Bad vor dem Schlafengehen.

Anderen Kindern wiederum hilft Kälte. Dafür einfach ein Coolpack oder ein nasses Handtuch auf die schmerzende Stelle legen. Vorsicht! Coolpacks oder andere sehr kalte Gegenstände nie direkt auf die Haut, sondern nur in ein Handtuch gewickelt, benutzen.

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Notfalls leichte Schmerzmittel

Wenn nichts Anderes hilft, können Eltern zu leichten Schmerzmitteln greifen. Meist empfehlen Kinderärzte dabei die Wirkstoffe Ibuprofen und Paracetamol. Wichtig ist dabei, unbedingt die richtige Dosierung für Kinder einzuhalten. Am besten sprechen Eltern vorher mit ihrem Kinderarzt ab welcher Wirkstoff und welche Menge gegeben werden darf.

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Welche homöopathischen Mittel können helfen?

Manche Eltern nutzen auch homöopathische Mittel, um Wachstumsschmerzen zu lindern. Empfohlen werden Calcium phosphoricum D12 und Manganum Sulfuricum D12, als Salbe zum Auftragen oder zum Einnehmen.

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Wann müssen Eltern bei Wachstumsschmerzen mit ihrem Kind zum Kinderarzt?

In der Regel sind Wachstumsschmerzen zwar unangenehm, aber ungefährlich. Doch bei diesen Warnsignalen rät Dr. Annette Lingenauber, zum Kinderarzt zu gehen:

  • regelmäßig auftretende Schmerzen
  • einseitige Schmerzen
  • eindeutige Gelenkbeteiligung
  • Dauerschmerzen, das heißt auch am Tage

„Die ärztliche Behandlung bei Verdacht auf Wachstumsschmerzen besteht in dem Ausschluss ernster Erkrankungen, Beratung und Beruhigung der Eltern und Empfehlungen zur Schmerzlinderung.“

Autorin: Julia Adame y Castel

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